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Joachim Schulze Dipl.-Ing.
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Wettbewerbe

Wettbewerb Berufskolleg Kaufmannsschule
© Fotos: pslandschaft.de - freiraumplanung

Bauherr: Stadt Krefeld, Berufskolleg Kaufmannsschule
Architekt:
Landschaftsarchitekt: pslandschaft.de Joachim Schulze
Mitarbeiter/-in: Nina Schultz
Planung: 2007 // 2. Runde

Thema unseres Wettbewerbentwurfes war “Mikro und Makro”.

Mikro gleich klein im Sinne von “ein Teil von” und Makro gleich groß im Sinn von “das Ganze”.
Die Pausenhoffläche (Makro) wird in unterschiedlich große Quadrate (Mikro) schachbrettartig aufgerastert. Die hellen Felder erhalten einen unregelmäßigen Belag aus einem polygonalen Plattenbelag und die dunklen Felder einen Asphaltbelag.

Auf das Schulleben übertragen ist die Unterrichtsstunde Teil des Schultages, der Schultag Teil der Schulwoche, die Schulwoche Teil des Schulhalbjahres, das Schulhalbjahr Teil des Schuljahres, das Schuljahr Teil der Schullaufbahn und die Schullaufbahn ein Teil des Lebens. Auf das Schülerleben übertagen ist der Schüler Teil des Klassenverbandes, der Einzelne und der Schüler Teil der Gesellschaft. Der Verband funktioniert nur, wenn der Einzelne seinen Teil zum Gemeinwohl beiträgt. Arbeit und Ergebnisse werden im Team deutlich besser und effizienter. Hierzu leistet Schule einen wichtigen Beitrag. Das Ergebnis ist die Summe kleiner Bausteine, ohne die ‘das große Ganze’ nicht vollständig ist. Fehlt ein Baustein im Leben, verbleibt eine Lücke, die mal mehr, mal weniger bedeutend sein kann. So setzt sich unser Entwurf aus kleinen Elementen zusammen. Fehlt eine Platte oder ein Feld in unserem Entwurf ergeben sich zwangsläufig Stolperkanten im Pausenhofbereich. Schulbildung ist ein entscheidender Baustein im Leben des Einzelnen und bestimmt das weitere Leben maßgeblich mit. Bringt man die Schullaufbahn zu einem für sich guten Abschluss, ist die Gefahr von Stolperfallen im weiteren Leben deutlich minimiert.

Eingangbereiche
Der neue Haupteingangsbereich mit Vorplatz verleiht dem Entree des Berufskollegs eine neue repräsentative Wirkung. Die Öffnung des Grundstücks Ecke Westparkstraße / Neuer Weg schafft eine Verbindung zwischen öffentlichem und schulischem Bereich. Das architektonisch reizvolle Gebäude E rückt in den Vordergrund. Der Nebeneingang / Neuer Weg kann als halböffentlicher Eingang für abendlich stattfindende Veranstaltungen in der Aula und Turnhalle genutzt werden. Der Eingangs- und Zufahrtsbereich an der Breuningstraße wird nicht umgestaltet.

Pausenhof
Ein Raster aus unterschiedlich funktionalen Räumen (Mikros) bildet in seiner Gesamtheit ein neuen Pausenhof (Makro) mit hoher Aufenthaltsqualität und variablem Nutzungspotenzial. Der zentrale Sitzbereich unter der ‚Baumallee‘ bietet neben dem Vorplatz der Cafeteria einen Treffpunkt der Kommunikation und Regeneration. Ein erhöhtes Holzpodest am Ende des Platzes dient zusätzlich als Sitzbereich, kann aber auch für schulische Veranstaltungen als Bühne genutzt werden. Zwischen der Turnhalle und dem Gebäude C laden mobile Liegen Ruhebedürfitge zum Verweilen unter Kirschbäumen ein. Der Bereich zwischen Geäude A und B wird als festes Aussenklassenzimmer definiert. Mit Hilfe mobiler Sitzhocker können je nach Bedarf auch andere Bereiche (Bühne, Liegewiese) für den Unterricht im Freien genutzt werden. Die  Fahrradstellplätze werden komplett in den vorhandenen Eingangsbereich Süd, der Bereich der Müll- und Wertstoffcontainer an die Rückseite des Gebäude E verlegt. Eine umlaufende ca. 1.80 hohe Heckeneinfassung dient als Sichtschutz. Der vorhandene Zugang vom Neuer Weg garantiert an diesem Platz die problemlose Anbindung an die Straße.

Orientierung
Zur besseren Orientierung auf dem Pausenhof werden Infosäulen am Haupteingangsbereich, am Geäude A und B (Aula und Turnhalle) vorgeschlagen. Nicht ortskundige benötigen an diesen Stationen eine Orientierungshilfe. In Zusammenarbeit mit Sponsoren und Schülern könnten hier z.B. digitale Informationsstandorte entwickelt werden, die neben der Orientierung auch innerschulische Themen (z.B. Veranstaltungen, Ansprechpartner, Stundenpläne etc.) präsentieren. Das bestehende ‚Buchstaben-Leitsystem‘ an den Fassaden ist funktional gut, sollte aber in seiner Materialität und Dimensionierung überarbeitet werden (z.B. große Leuchtbuchstaben).

Pflanzkonzept
Die zuvor unattraktive Pflanzung auf dem Pausenhof wird bis auf den vorhandenen Spitzahorn an der Turnhalle und dem Feldahorn am Eingangsbereich des Gebäude A entfernt. Die neue Pflanzenauswahl zeichnet sich durch eine Kombination ganzjahreszeitlicher Blüh- gehölze mit immergrünen, pflegeextensiven Bodendeckern aus. Optional wird eine extensive Dachbegünung auf der vorhandenen Überdachung zwischen Gebäude E und Aula vorgeschlagen.

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