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Stadien & Sportanlagen

Sportanlage DJK Roland West e.V.

© Fotos: Die Luftbild AG, pslandschaft.de - freiraumplanung

Bauherr: DJK Roland West e.V.

Landschaftsarchitekt: pslandschaft.de Joachim Schulze

Mitarbeiter/-in: Svenja Kiel

Planung: 2018 - 2020 // Leistungsphasen 1 bis 8

Fertigstellung: 2020

Baukosten: 555.300,- €


Die Sportanlage liegt in Köln Ossendorf in der Gemarkung Müngersdorf. Südlich der Sportanlage befindet sich ein weiteres Fußballspielfeld (Belag Tenne), in westlicher Richtung der Hermann-Josef-Hieronymi-Park, östlich grenzt ein Lebensmitteldiscounter mit Parkplatzanlage sowie die Rochusstraße an und nördlich liegen Gewerbe- und Wohnbebauung entlang der Frohnhofstraße. Die Nutzung der Sportanlage Rochus II dient überwiegend dem Fußballspiel. Das Spielfeld hat eine West-Ost Ausrichtung und wird umlaufend von Wegeflächen aus Pflaster und Tennen-/Rasenbelag umgeben. Östlich des Fußballplatzes gibt es eine  Kurzstreckenlaufbahn mit einer Weitsprunggrube, Belag Kunststoff.

Das zu sanierende Großspielfeld hatte bisher eine Nettospielfeldlänge von nur ca. 88,00 Metern, bei einer Breite von ca. 58,00 Metern.

Seit über 50 Jahren ist der DJK Roland Köln West e.V. 1919/1949 mit seiner Fußball-Abteilung auf der Sportanlage Rochusstr. II in Köln-Ossendorf ansässig. Der Schwerpunkt liegt im Bereich der Jugend. Von insgesamt 16 Mannschaften spielen und trainieren auf der Sportanlage 14 Junioren-Teams. Der Verein hat derzeit 929 Mitglieder, wovon 585 Jugendliche unter 18 Jahren sind. Dies entspricht einer Quote von 63%. Durch die stark sinkenden Mitgliederzahlen aufgrund des schlechten Zustandes des Tennenplatzes, war der Verein in seiner Existenz stark gefährdet, da viele Mitglieder bereits zu benachbarten Vereinen mit neuen Kunstrasenbelägen abgewandert waren. Um die Abwanderung zu stoppen und den eigenen Mitgliedern wieder jahreszeitlich unabhängige Sportmöglichkeiten bieten zu können, wurde der Tennenplatz in einen modernen und zu jeder Jahreszeit nutzbaren Kunstrasenplatz mit einer spielbetriebstauglichen Mindestlänge umgebaut.

Für die Sportanlage lag leider kein Bestandsplan zur vorhandenen Entwässerung vor. Es war davon auszugehen, dass die Sportanlage bisher über Sickerschächte entwässerte. Da dies nicht mehr zulässig ist, wurde im Rahmen der Entwurfsplanung ein neues Entwässerungskonzept entwickelt. Die Dränagen für die Sportanlagen wurden vollständig erneuert, da diese bei Tennenplätzen in der Regel mit Feinbestandteilen zugesetzt sind. Es wurden Dränsauger mit einem Abstand von 7,50 Meter quer zum Gefälle eingeplant, die etwa mittig in einem Dränsammler aufgefangen und von dort in die beiden Revisionsschächte auf der nördlichen und südlichen Platzlängsseite geleitet werden.

Eine Betonmuldenrinne verläuft entlang der nördlichen und südlichen Platzlängsseite und nimmt das anfallende Oberflächenwasser aus den Spielfeld- und den Umgangswegen über die gesamte Länge auf. Über Einzelabläufe in der Muldenrinne wird das Regenwasser ebenfalls in die beiden Revisionsschächte geführt. Hier wird das gesamte Oberflächenwasser gesammelt und über einen weiteren Kontrollschacht in eine SediSubstrator Anlage XL 600/24 eingeleitet. Nach der Sedimentation und Vorreinigung wird das Oberflächen- und Dränagewasser in die entlang der östlichen Platzstirnseite verlaufende Rohrrigole aus Kies 8/32 geführt und hier über die anstehenden Terrassenkiesen versickert. Die Kiesrigole hat gemäß Bemessung nach DWA eine Länge von 66,20 m, bei einer Breite von 1,27 m und einer Tiefe von 1,40 m und bindet in die anstehenden Terrassenkiese ein.

Umlaufend um den neuen Kunstrasen ist ein gepflasterter Weg als Sauberkeitsstreifen in unterschiedlichen Breiten und in Abhängigkeit der Frequentierung und Nutzung umgesetzt worden. Gleichzeitig dient die Pflasterumwegung der RheinEnergie als Pflegeweg für die Wartung der 6-Mast-Trainingsbeleuchtungsanlage. Auf den Platzstirnseiten musste zur Verlängerung des Spielfeldes der vorhandene Ballfangzaun auf der westlichen Platzseite erneuert werden.

Ende 2020 konnte der Kunstrasenplatz an den DJK Roland West e.V. nach einer Bauzeit von 4,5 Monaten für den Spielbetrieb übergeben werden. Das Spielfeld erhielt einen Kunstrasenkombibelag aus geraden sowie texturierten Fasern auf einer 30 mm starken Elastikschicht aus EPDM-Recyclat. Die Verfüllung erfolgte - wie in Köln bereits seit Mitte 2019 Standard - mit ca. 20 kg Sand und 1,3 kg Kork.

Die Baumaßnahme wurde im Rahmen des Bauförderungsprogramms mit dem Verein als Bauherr umgesetzt. Die Baumaßnahme wurde mit insgesamt 87,5% durch das Sportamt der Stadt Köln gefördert.


Vielen Dank an den Vorstand für die geleistete Arbeit und die im Rahmen der ehrenamtlichen Initiative geopferte Freizeit. Die Umsetzung hat uns sehr viel Spaß gemacht.

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