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Joachim Schulze Dipl.-Ing.
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Parks, Stadtplätze, Verwaltung

Mehrgenerationengarten Ratingen
© Fotos:  pslandschaft.de - freiraumplanung

Bauherr: Stadt Ratingen, Kommunale Dienste
Architekt:
Landschaftsarchitekt: pslandschaft.de Joachim Schulze
Mitarbeiter/-in: Christian Marx
Planung: 2014 - 2017 // Machbarkeitsstudie, Lph. 1 - 2
Fertigstellung: 2012
Baukosten: 1.100.000,-- €

Im Bereich des Stadtgartens ist im Südwesten eine ergänzende/neue Wohnbebauung mit angegliederter, z.T. öffentlicher Tiefgarage angedacht. Aufgrund der Tiefgarage und der damit zusammenhängenden Unterbauung des Stadtgartens ist eine Überplanung des Stadtgartens notwendig. Der Stadtgarten wird im Norden durch die Wallstraße und im Süden durch die Hans-Böckler-Straße eingerahmt. Fußläufig hat er einen direkten Anschluß an die Ratinger Innenstadt, sowie an die südlich gelegene Stadthalle und den sie umgebenden Grünbereich. Damit bildet der Stadtgarten, trotz einer in die Jahre gekommenen Ausstattung und Gestaltung, einen wichtigen innenstadtnahen Grün- und Aufenthaltsbereich. Er ist bedeutender Verbindungsraum und stellt mit dem Beamtengäßchen eine wesentliche Verbindung zwischen der Innenstadt und der Stadthalle, bzw. den südlich gelegenen Stadtgebieten dar.
Unser Konzept “Starker Rand, offene Mitte” trägt dem Wunsch Rechnung, ein Konzept zu erstellen, welches den Ansprüchen aller Nutzer gerecht wird und zum Verweilen einlädt – ein Mehrgenerationenpark. Es wird zum einen die Verbindung, in Form des Beamtengäßchens, weiter gestärkt und hervorgehoben und zum anderen eine Stärkung des bedeutenden innenstadtnahen Grünraumes gewährleistet.

Eingänge:
Zur Attraktivierung und besseren Wahrnehmung des Stadtgartens werden an den Zugängen, die sich im Süden an der Hans-Böckler-Straße, im Norden an der Wallstraße und im Westen an der Gartenstraße befinden, „Eintritte“ und kleine Platzsituationen geschaffen. Diese bilden zum einen Übergangsbereiche vom Straßenraum in den Stadtgarten und zum anderen einen wahrnehmbaren Auftakt in den Stadtgarten. Um hierbei dem Konzept zu folgen und den Rand zu stärken, wurde jeweils im Norden und Süden ein kleiner Platz an das Beamtengäßchen angeschlossen, auf dem die Besucher sich auf Bänken niederlassen und in Ruhe zwischen Blumen und unter Bäumen ihren Kaffee trinken oder sich treffen können. In den südlichen Platz ist die Tiefgaragenabfahrt integriert und wird durch markante und gestaltete Mauerscheiben markiert.

Beamtengäßenchen:
Um die Nord-Süd Verbindung zu stärken, sowie den vielfältigen Funktionen, wie z.B. Durchgangsweg, Anwohnerzubringer, Parkplatzerschließung, des Beamterngäßchen Rechnung zu tragen, wird die randorientierte Lage aufgenommen. Das Beamtengäßchen wird verbreitert und durch seine gestalterische Ausformulierung für alle Nutzergruppen ohne Einschränkungen und Gefahren nutzbar. Einer Zerteilung des Parkes wird so gestalterisch entgegengewirkt. Um diesen Verbindungsraum mit seinen Funktionen klar vom Park zu trennen, wird er von diesem durch eine ca. 1,5 m hohe Böschung abgegrenzt. Somit ist er zwar Teil des Stadtgartens, wird aber nicht als störend empfunden und wahrgenommen.

Stadtgarten (Park):
Wie zuvor beschrieben, wird der Stadtgarten östlich vom Beamtengäßchen gefaßt. Durch die modellierte Böschung, welche sich über die komplette Breite verzieht, wird der Durchgangsverkehr für den Parkbesucher ausgeblendet. Weiterhin wird durch dieses gestalterische Mittel eine Erhöhung der Aufbauhöhe auf der Tiefgarage gewährleistet. Das Konzept spiegelt sich hier erneut in der Baumstellung wieder, die den östlichen Rand stärkt und sich zur Mitte hin öffnet. Damit erhält der Nutzer Rasen- und Grünflächen, welche zum Liegen in der Sonne, Picknick etc. individuell genutzt werden können. Durch die offenen Grenzen des Planungsgebietes, speziell im Osten, ist es möglich, die der Bebauung vorgelagerte, halböffentliche Grünfläche mit dem Park zu verbinden und somit auch die Anwohner in den Park zu „ziehen“.

Nutzungen:
Für den Stadtgarten sind bereits verschiedene Nutzungen angedacht, jedoch bietet die offene Mitte, wie zuvor bereits beschrieben, Raum für vielfältige individuelle Möglichkeiten. Folgende Nutzungen wurden für den Stadtgarten bisher vorgesehen:

    Kinderspiel: Die Fläche für Kinderspiel wurde im Vergleich zum Bestand vergrößert. Sie greift erneut die Böschung auf und integriert diese in das Kinderspiel. Durch ihre Lage, sowie die zugehörige Böschung wird gestalterisch ein weiterer Schutz für die Anwohner geschaffen.
    Urban gardening: dem bereits bestehenden „Sinnesgarten“ wird eine Fläche für „urban gardening“ zugeordnet, welche von interessierten Bürgern z.B. zum Anpflanzen von Kräutern, Gemüse, Nutz- und Heilpflanzen genutzt werden kann.
    Kraftraum: Im westlichen Bereich des Stadtgartens wurde ein Raum geschaffen, welcher von einer Pflanzung und Hecken gerahmt ist und in dem verschiedenste Outdoor-Fitnessgeräte für alle Altersgruppen stehen.

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